Die Stunde der Finsternis und das Licht der Auferstehung Christi

Die Schönheit der Schöpfung kann beeindrucken und bezaubern, wenn über ihr und in den Geschöpfen der Friede und der Segen Gottes ausgebreitet erscheint wie am ersten Tag der Schöpfung. Und doch gibt es auch immer wieder Stunden der Finsternis, wo aller Friede und alle Schönheit wie verschwunden erscheint und eine unheimliche Macht der Finsternis, des Bösen oder des Todes alle Güte und Schönheit des Lebens zu verschlingen droht.
Selbst wenn diese außergewöhnliche Macht des Bösen nicht immer so siegreich erscheint, so haftet aller Schönheit und Harmonie hier auf Erden doch auch in den gewöhnlichen Stunden immer ein merkwürdiger Mangel an, etwas, das die Sehnsucht nach der Vollkommenheit zwar weckt, aber nicht wirklich stillen kann. Darüber hinaus ist alles Schöne und Erhabene, alles Erfüllende immer nur vorübergehend und vergänglich. Nichts bleibt, alles zerrinnt, sobald wir es festhalten wollen.
Und so lebt der Mensch in dieser Schöpfung offenbar nie in vollendeter Ruhe oder Erfüllung. Er sucht Freude und Frieden. Aber jeder weiß: hier auf Erden ist alles immer nur vorläufig und unvollendet. Es sind immer nur kurze Momente auf dem Wege seines Lebens, in denen ihm eine kleine Ahnung von dem, was sein Herz eigentlich erstrebt, zuteil wird. Der Mensch strebt immer nach mehr als nur dem, was ihm alles Glück der Erde geben kann. Selbst die moderne Wohlstandsgesellschaft, die so manche körperlichen Nöte wie Hunger, Not und Unannehmlichkeiten kaum mehr kennt oder besiegen zu können meint, mit denen frühere Generationen noch zu kämpfen hatten, scheint die wahre Freude und Zufriedenheit immer weniger zu kennen, scheint immer weiter weg zu kommen vom wahren inneren Frieden und von wahrer Erfüllung der menschlichen Sehnsüchte.
Was ist los? Ist alles Leben und menschliche Streben hier auf Erden nur ein Haschen nach Wind, ein ewiges Rätsel, das für viele auch zu einem Strudel der Sinnlosigkeit geworden ist oder zu werden droht, in den der Mensch unvermeidlich hineingezogen wird, wie gar manche alte oder moderne Philosophen immer wieder beklagten?
Müssen und können wir unser Leben also nur als eine Abfolge von Täuschungen und Enttäuschungen hinnehmen und uns damit eben abfinden? Sind wir wie solche, die in ein Spiegelkabinett eingesperrt sind, das nur verwirrt, aber keinen wirklich gangbaren Weg oder kein erreichbares Ziel erkennen lässt? Wir wissen, dass viele unserer Zeitgenossen auf all diese grundlegenden Fragen des Lebens keine Antwort mehr kennen.
Gibt es denn keine tiefere, befriedigende und wirklich befreiende Antwort? Wer wird oder kann uns denn aus dieser Not, in die der Mensch gekommen ist, erlösen? (vgl. Röm.7,24). Es gibt manche Ratgeber, die Rezepte zum Glücklichsein anbieten. Oft empfehlen sie, das Negative oder Unangenehme des Lebens so weit wie möglich aus dem Bewusstsein zu verbannen und vor allem die schönen Augenblicke auf sich wirken zu lassen und zu genießen.
Aber ist das wirklich eine Lösung der Schwierigkeit des menschlichen Lebens? Kann man das Leid einfach verdrängen oder beiseite schieben, wenn es uns nicht nur als Vorstellung, sondern ganz real und wahrhaftig gegenübertritt und bedrängt? Und ist das überhaupt ein wirkliches „Genießen“, wenn wir meinen, uns Freude vom Leben abtrotzen zu müssen und sie nicht mehr als Geschenk einer höheren Wahrheit, die das Verlangen unserer Vernunft erfüllt, erfahren und sie als ungeschuldete Gabe dankbar annehmen? Wie könnten wir etwas in wahrer Erfüllung und Ruhe genießen, wenn wir doch wissen, dass wir nichts festhalten können, erst recht natürlich nichts Gutes oder Wertvolles selbst erschaffen können, ja wenn wir doch auch selbst unentrinnbar den Gesetzen der Vergänglichkeit und des „Zufalls“ unterworfen sind, so dass uns eben oft nicht vorhersehbar einmal Freude, dann aber plötzlich auch wieder Leid und Sorgen „zufallen“?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich Menschen seit allen Zeiten. Sie offenbaren, dass wir als endliche Vernunftwesen zwar ein Bild des Wahren, des Guten und des Schönen in uns tragen, aber dennoch von der vollen Wirklichkeit dieser Güter getrennt sind, die wir zwar als wertvoll und erstrebenswert erkennen, aber nicht selbst erschaffen können.
Es zeigt sich: Als endliche Vernunftwesen, die nicht aus sich selbst existieren, erleben wir uns bezogen auf absolute Wahrheit, die aus sich selbst wahr und gut ist, die uns anspricht und aufruft, auch unser Leben im Licht dieser vollkommenen und zur Vollkommenheit rufenden Wahrheit zu gestalten.
Wie können oder sollen wir aber zur Erkenntnis der letzten und vollkommenen Wahrheit finden, welche die Erfüllung aller unserer Sehnsüchte und die Vollendung aller Ideale unserer endlichen Vernunft darstellt?
Obwohl die Menschen wissen, dass alles hier auf Erden unvollkommen und vergänglich ist, erheben sie nur selten ihre Augen und ihren Geist, um zu suchen, ob es denn noch etwas Erhabeneres gebe als diese irdische und vorläufige Wirklichkeit. Viele sind so blind, dass sie behaupten, alles sei nur Materie, es gebe keinen Geist, obwohl sie doch bei genauem Hinsehen erkennen müssten, dass auch diese ihre Urteile doch nur geistige Akte sind. Materie kann ja nicht urteilen oder aus sich etwas wollen oder tun.
Es lastet eine geistige Finsternis über der Welt und über dem Denken der Menschen, welche uns der Glaube als eine Folge der erbsündlichen Trennung der Menschen von Gott beschreibt.
Im Neuen Testament erfahren wir, wie sogar die Jünger Jesu oft noch sehr blind waren für das, was über die bloßen Sinne hinausging. Wir sehen dies zum Beispiel an ihrem Unglauben gegenüber den Zeugen von Jesu Auferstehung. Die Apostel, also die engsten Vertrauten Jesu, waren zwar einerseits ganz hingerissen von all den Wundern und den Lehren Jesu. Andererseits wird auch deutlich gesagt – und dies ist ein Zeichen für die Wahrhaftigkeit des Neuen Testaments und des Zeugnisses, das die ersten Jünger geben -, dass sie vieles noch nicht verstanden oder dass es ihnen dunkel blieb, was Jesus zu ihnen sprach.
Sie waren zwar keine Atheisten und glaubten auch fest, dass in Jesus der Heiland und Erlöser der Welt, den die Juden schon lange erwarteten, nun endlich auf Erden erschienen war. Sie erkannten, dass Jesus Dinge tat, die kein bloßer Mensch tun konnte oder tun kann. Sie jubelten schon nach der ersten Begegnung mit Jesus: „Wir haben den gefunden, von dem Moses im Gesetz und die Propheten geschrieben haben“ (Joh. 1,45) und bekannten: „Meister, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!“ (Joh. 1,49), weil sie von der Kraft Gottes in Ihm gebannt waren.
Und diese Erkenntnis wuchs und vervollkommnete sich im Laufe der drei Jahre, in denen Jesus mit ihnen umherzog, Wunderzeichen vollbrachte und sie in das Geheimnis Seines Wesens und Seiner Sendung immer tiefer einführte. Ganz Israel staunte über die Zeichen und Wunder Jesu und über Seine Worte, mit denen er die törichte Herzensenge der Pharisäer und Schriftgelehrten überwand und Gottes Vollkommenheit und Liebe in einfachen Worten offenbarte.
Und doch blieben auch sie in vielen Dingen noch unverständig. Erst durch das Kommen des Heiligen Geistes am Pfingstfest wurden sie verständig und stark, so dass Glaube, Hoffnung und Liebe in ihnen reif und vollendet wurden und sie die Frohbotschaft des Neuen Testaments wirklich verkünden konnten.
Das Ende des Lebens ihres Herrn und Heilandes war ja zunächst so ganz anders gekommen, als sie es gedacht und erwartet hatten (obwohl ihnen Jesus wiederholt alles vorausgesagt hatte). Plötzlich war das Licht, das in ihren Herzen und vor den Augen der Menschen mit dem Kommen des Messias aufgestrahlt war, wie erloschen. Plötzlich schienen die Mächte der Finsternis überall zu triumphieren. Wie konnte es sein, dass das Böse von einem Augenblick auf den nächsten in diesem Ausmaß seine Macht entfalten konnte? Dass alles Gute, Wahre und Schöne auf einmal wie vernichtet war? Hätte sich das je ein Mensch vorstellen können: Gott erschien plötzlich nicht mehr als der Sieger vor den Augen der Menschen, sondern als der scheinbar Besiegte, welcher der Willkür und der Bosheit der Menschen völlig ausgeliefert war!
Was war das für eine merkwürdige und furchtbare Dunkelheit, die alles zu verschlingen drohte? Warum hat Jesus plötzlich auf Seine Macht und Seine Fähigkeit, Wundertaten zu vollbringen, verzichtet? - Ehrlicherweise muss man hier dazu sagen, dass auch noch bei Jesu Gefangennahme und bei Seiner Kreuzigung sich noch machtvolle und beeindruckende Wunder und Zeichen ereigneten, so dass selbst der heidnische „Hauptmann und seine Leute, die bei Jesus Wache hielten“ (Mt.27,54), in große Furcht gerieten und am Ende bekannten: „Dieser war wirklich der Sohn Gottes!“ (ebd.)! Die Jünger Jesu scheinen dies aber in der Not jener Stunde der Finsternis nicht mehr wirklich verstanden zu haben. Sie haben sich offenbar auch nicht mehr daran erinnert, was ihnen Jesus alles über Seinen Tod, aber auch über Seine Auferstehung vorhergesagt hatte!).
Diese plötzliche Finsternis, die sich über die Erde legt, wenn die Bosheit überhand nimmt, und welche die Apostel plötzlich so bedrängte und scheinbar lähmte, erleben wir auch heute. Wenn wir im Heiligen Geist leben und nach dem Reich Gottes streben, dann sehen wir, dass sich heute vor unseren Augen etwas Ähnliches vollzieht wie damals. Eine merkwürdige Macht des Bösen scheint sich über die Erde zu breiten, das Gute scheint machtlos, die Ungerechtigkeit, die Sünde und das Verderben scheinen überall zu triumphieren. Aber mehr noch: Es scheint auch kaum mehr jemanden zu geben, der sich dem Bösen entgegenstellt, der noch bereit zum Kampf wäre oder der den Willen Gottes durch das Tun des Guten, durch Gebet und Buße noch zu erfüllen suchte.
Selbst die Kirche, die in gewöhnlichen Zeiten wie eine gut bewachte und verteidigte Festung auf dem Berge erschien, kann man kaum mehr in ihrer äußeren Kraft, sondern nur noch im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe der getreuen Jünger Christi erkennen. Die Christen sind wie Schafe ohne Hirten, weil ihnen derjenige, der eigentlich die Stellvertretung Christi wahrnehmen sollte, fehlt. Nirgends ist mehr ein Ruf zur Umkehr und zur wahren Liebe Christi zu vernehmen, sondern überall hört man nur das Stimmengewirr derer, die für die Sünde werben! Auch dies erinnert sehr stark an jene Stunde der Finsternis, als Jesus ganz einsam den Kreuzestod zu unserer Erlösung auf sich genommen hat.
Wenn wir daran denken, wie sehr Gott die Welt geliebt hat, welch große Gnade der Menschheit durch das Kommen Gottes in diese unsere sündhafte Welt und durch die damit verbundene Erlösung von der Sünde und die Offenbarung Seiner unendlichen Liebe geschenkt wurde, dann ist es erschreckend und furchtbar, diese Zurückweisung der heiligen Liebe Gottes und Seines heiligen Willens, den Er uns in Seinem Sohn Jesus Christus geoffenbart hat, mitansehen zu müssen. Wie große Geduld und wie viel Barmherzigkeit hat Gott bisher schon gegenüber der Bosheit der Menschen gezeigt! Und wie verhärtet und zurückweisend sind doch die Herzen der Menschen!
Jesus weiß, dass auch wir wie Seine Apostel die Hilfe der Gnade und den Beistand von oben brauchen, um in der Stunde der Finsternis bestehen zu können und nicht zu versagen. Er bereitet auch uns vor mit den Worten, die Er vor Seinem Heimgang zu Seinen Aposteln und Jüngern damals gesprochen hat: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz bange nicht und verzage nicht… Ich gehe hin und komme wieder zu euch… Nun habe ich es euch gesagt, ehe es eintritt, damit ihr glaubt, wenn es eintritt. Ich werde nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt. Gegen mich vermag er nichts; aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie der Vater mir aufgetragen hat“ (Joh.14,27ff.).
Durch das Kommen des Erlösers und vor allem durch die Hingabe Seines Lebens am Kreuz für uns ist der Satan in der Zeit des Neuen Testaments eigentlich schon besiegt. „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen!“ (Lk.10,18), sagt Jesus, als Er Seinen Jüngern Gewalt über die Dämonen verliehen hatte.
Bosheit und die Unvollkommenheit der Menschen aber lassen der Macht des Bösen immer noch Raum. Und so setzt sich der Kampf in den Herzen der Menschen bis zum Ende der Zeiten fort. Immer wieder versucht Satan, das Reich Gottes, das mit Jesus Christus angebrochen ist, wieder zu zerstören und zu überwältigen, wie es uns in der Geheimen Offenbarung des heiligen Johannes an vielen Stellen eindrucksvoll vor Augen gestellt wird.
Obwohl Jesus damals Seinen Aposteln wiederholt vorhergesagt hatte, dass sie „nach Jerusalem hinaufziehen“ werden und dass dort „alles in Erfüllung gehen“ werde, „was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben“, dass Er nämlich „den Heiden übergeben, verspottet und misshandelt und angespien werden“ wird, ja dass man Ihn geißeln und töten“ werde, Er aber „am dritten Tage … auferstehen“ werde (Lk.18,31ff.; vgl. Mt.20,17ff.;29ff., Mk.10,32ff.;46ff.), „verstanden sie nichts davon. Diese Rede war für sie dunkel“ (Lk.18,34).
Sie hatten diese Hinweise Jesu offenbar zu wenig in ihr Herz eindringen lassen, sich zu wenig diesen Worten der Gnade Gottes geöffnet und sie irgendwie verdrängt. Und so kam es, dass sie in der Stunde der Not sich dann auch nicht mehr erinnerten, dass sie in ihrem Glauben verwirrt und in ihrer Hoffnung enttäuscht erschienen. Ja nicht einmal durch die Berichte derjenigen, die Jesus Christus nach Seiner Auferstehung zuerst begegnet waren, konnten sie zum frohen Glauben und zur verlorenen Hoffnung wieder zurückfinden (vgl. Mk.16,10ff.)!
Jesus selbst musste noch bei Seiner Offenbarung als Auferstandener die Apostel aus ihrer tiefen Blindheit aufwecken und sie daran erinnern, was Er ihnen doch schon vor Seinem Sterben wiederholt verkündet hatte: „O ihr Unverständigen! … Musste denn der Messias nicht dies leiden und so in Seine Herrlichkeit eingehen? Und Er … legte ihnen alles aus, was in allen Schriften sich auf Ihn bezieht“ (Lk.24,25ff.).
Ähnlich wie die Apostel erleben auch wir oft schwierige Stunden in unserem Leben und in unserer Zeit, da wir oft scheinbar so wenig vermögen und unser Herr und Erlöser aufs Neue gekreuzigt zu werden scheint. Doch dann sollen und müssen auch wir uns daran erinnern, was Christus Seinen Aposteln gesagt hat.
Auch in der dunklen Stunde der Kirche in unserer Zeit müssen wir uns von unserem Herrn und Heiland belehren lassen, dass seit Seinem Sterben am Kreuz alles Leid, in der Nachfolge unseres Erlösers und in Liebe zu Gott getragen, immer auch Weg zum neuen und ewigen Leben in der Gnade Gottes werden soll: „So steht geschrieben: Der Messias muss leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen. In Seinem Namen soll bei allen Völkern, angefangen von Jerusalem, Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden. Ihr seid Zeugen davon. Seht, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch herab. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft von oben ausgerüstet seid“ (Lk.24,46ff.).
Wir sehen, die Apostel mussten auf die Sendung des Heiligen Geistes noch warten, den wir in Taufe und Firmung schon empfangen durften. Sie hatten die unmittelbare Freundschaft und die Begegnung mit Jesus Christus hier auf Erden in leiblicher Form erleben dürfen, wir aber haben die gnadenhafte Stärkung und Erleuchtung des Heiligen Geistes in den Sakramenten, die uns das innere Licht schenkt, welches das Sehen bloß mit den irdischen Augen weit übersteigt. Uns gilt das Wort Jesu: „Selig, die nicht“ (mit irdischen Augen) „sehen und doch glauben!“ (Joh.20,29). Selbst wenn wir durch die Zeitumstände daran gehindert werden sollten, am heiligen Messopfer oder an den Sakramenten in persönlicher Anwesenheit teilzunehmen, so kann uns doch niemand und nichts von der Liebe Christi scheiden, mit der wir im Heiligen Geist mit Gott verbunden bleiben können (vgl. Röm.8,38f.). Wir sollen nur in der Liebe Christi immer alle unsere Sünden aufrichtig bereuen und um die Gnade Gottes bitten, der uns auch aus allen Stunden der Dunkelheit wieder errettet, so dass wir wieder ohne Behinderung die Sakramente empfangen und die Gemeinschaft der Kirche auch nach außen hin leben können, wenn die von Gott bestimmte Zeit gekommen sein wird.
Die Apostel hatten zwar den Herrn gesehen und wurden von Ihm gesandt, aber sie mussten noch auf den Tröster und Erleuchter, den Heiligen Geist, warten. Wir aber haben ihn schon empfangen. Sie erlebten die Kreuzigung Jesu in Verwirrung und Bedrängnis des Herzens. Wir aber durften schon die frohe Botschaft Seiner Auferstehung erfahren!
Wie die ersten Jünger werden auch wir heute von Christus gesandt, allen Völkern die frohe Botschaft von der Buße und der Vergebung der Sünden zu verkünden, die uns durch Jesus Christus ermöglicht wird. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi ist die eigentliche Dunkelheit schon besiegt, auch wenn die Mächte der Finsternis die ursprünglich heilige Schöpfung Gottes noch eine Zeit lang bedrohen!
Es gibt keine Finsternis, die machtvoller wäre als das Licht Gottes, das uns in unserem für uns aus Liebe hingegebenen und auferstandenen Erlöser erschienen ist! Wenn auch alles um uns herum in Dunkelheit und Bosheit zu versinken droht, so dürfen wir doch mit Jesus Christus, unserem auferstandenen Herrn in einem neuen Leben wandeln: „Euer Herz bange nicht und zage nicht!“ (Joh.14,27). „… Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ (Joh.16,32).
Wenn wir uns von unserem auferstandenen Herrn Jesus Christus führen und belehren lassen, dann können wir im Heiligen Geist auch in dieser unserer Zeit der Dunkelheit die lichtvolle und freudenreiche Botschaft Seiner Auferstehung verkünden, die wie die Sonne alle Finsternis vertreibt und allen Menschen das wahre Leben schenken kann: Christus, vom Tode erstanden, herrscht als König und lebt in alle Ewigkeit! Er unsere Hoffnung und unser Retter, lasse auch uns an Seinem seligen und ewigen Leben Anteil erhalten und uns in aller Welt von dieser unserer Hoffnung Zeugnis geben!

Thomas Ehrenberger

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